DIE NORWEGISCHE EPD-STIFTUNG (EPD-Norwegen) mit Sitz in Oslo hilft Unternehmen, die Umweltleistung ihrer Produkte durch verifizierte und verständliche Umwelterklärungen zu kommunizieren. Das Programm stellt sicher, dass die Entwicklung von Umweltproduktdeklarationen (EPDs, Environmental Product Declarations) für alle Produkttypen in Übereinstimmung mit den Anforderungen der ISO 14025, ISO 21930 und den zugehörigen Industrienormen (EN 15804 für Baustoffe) durchgeführt wird. EPD-Norwegen arbeitet mit anderen EPD-Programmhaltern auf der ganzen Welt zusammen, die sich ebenfalls auf die ISO 14025 konzentrieren. Fast jedes europäische Land hat mindestens einen EPD-Programmhalter. In vielen anderen Ländern der Welt gibt es gleichwertige Betreiber von EPD-Programmen.
Was ist eine EPD?
Eine in Norwegen und international anerkannte EPD bietet eine Standardmethode, um die Auswirkungen der Herstellung und Verwendung von Produkten durch eine Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) zu deklarieren. Eine EPD ist ein kurzgefasstes Dokument, das das Umweltprofil einer Komponente, eines Fertigprodukts oder einer Dienstleistung auf standardisierte und objektive Weise zusammenfasst. Sie wird auf Basis einer LCA nach ISO 14040–14044 erstellt. Diese standardisierten Methoden stellen sicher, dass Umweltinformationen innerhalb derselben Produktkategorie von Produkt zu Produkt verglichen werden können, unabhängig von der Region oder dem Land.
Seit 2015 ist Hakon Hauan Geschäftsführer von EPDNorwegen. Er sagt dazu: „Ich bin kein Ingenieur. Ich habe an der Norwegian Business School in Oslo Internationale Wirtschaft und Verwaltung studiert. Ab 1992 habe ich als Director für Agfa Gevaert und als CEO für Philips Norwegen gearbeitet. Außerdem habe ich viele Jahre im Ausland gearbeitet, unter anderem in Spanien für die norwegische Regierung als CEO for Innovation, wo ich für EWRZuschüsse und -Projekte im Bereich erneuerbare Energien und Umwelt zuständig war. Diese Arbeit und mein Interesse an der Umwelt haben mich letztendlich dazu bewogen, mich für eine Stelle bei EPD-Norwegen zu bewerben.“
EPD-Norwegen ist Programmhalter eines Umweltdeklarationsprogramms vom Typ III nach ISO 14025. Das Programm hat ein System zur Verifizierung, Registrierung und Veröffentlichung von EPDs sowie zum Führen von Registern für EPD und PCR (Product Category Rules) entwickelt. EPD-Norwegen ist Mitbegründer und Mitglied der ECO Platform, einer gemeinnützigen Organisation, die darauf abzielt, die Entwicklung der Verwendung von EN 15804 bei EPDs für Baumaterialien zu harmonisieren. Hakon Hauan wurde kürzlich zum Präsidenten der ECO Platform ernannt.
Wer sollte eine EPD haben?
Die Zielgruppe für EPD-Anwendungen ist in erster Linie der Business-to-Business (B2B) Bereich, schließt B2C (Business-to-Consumers) jedoch nicht aus. Bislang kommen die meisten EPD-Anträge aus der Bauindustrie – dem größten Verursacher von Treibhausgasemissionen, aber auch dem Sektor mit dem größten Potenzial zur Reduzierung von CO2-Emissionen – wobei Anträge auch aus anderen Branchen stammen. Unter die Kategorie „Baumaterialien“ fällt beispielsweise auch die Beleuchtung.
Hakon Hauan meint: „Der Zweck einer EPD besteht darin, dem Kunden den Vergleich des Umweltprofils und eine Bewertung und Auswahl auf der Grundlage der Umwelterklärung zu ermöglichen. Für alles, was bei einem Bauprojekt verwendet wird – von Büromöbeln, Glas und Beton, bis hin zu Beleuchtung, Dachbedeckung, Aluminium und Asphalt – kann eine Umwelterklärung erstellt werden. Entscheidend ist, dass eine EPD unabhängig verifiziert wird, um Objektivität, Vergleichbarkeit und Glaubwürdigkeit zu gewährleisten.“